Die Sprechstunde, also das, was beim Blick auf das Praxisschild erkennbar ist, stellt nur einen Teil unserer Arbeit dar. Diesen Teil mögen wir – wir arbeiten gern am Patienten! Allerdings müssen wir uns auch mit anderen Dingen beschäftigen:

• Berichte schreiben (an Kollegen, Behörden, Krankenkassen, Gerichte)
• Berichte lesen (von Fachärzten, Krankenhäusern)
• Laborwerte anschauen
• Hausbesuche
• Pflegeheimvisiten
• Telefonate
• Qualitätsmanagement (ein schriftliches QM-System erstellen und aktuell halten)
• Mitarbeitergespräche
• Teambesprechungen
• Fort- und Weiterbildung
• Qualitätszirkel
• Und, und, und (wir führen eine Firma!)

In der Medizin sind oft komplexe Entscheidungen zu treffen. Vor dreißig Jahren wurde oft gemacht, was der Chefarzt für richtig hielt – das war nicht immer optimal. Heutzutage hat sich die Evidenzbasierte Medizin als beste Möglichkeit etabliert, zu möglichst guten Entscheidungen zu kommen. Dabei kommen drei Gesichtspunkte zum Tragen:

• Was gibt es für Daten aus gut gemachten Studien?
• Was sagt mir meine persönliche Erfahrung und Expertise?
• Was möchte der Patient? (Und der hat immer das letzte Wort!)